Kultivierungen

Ökosystemleistungen in der postfossilen Stadt kultivieren

Die Bedeutung von Ökosystemleistungen nimmt zu – besonders für die notwendigen postfossilen Stadttransformationen (ersetzen notwendig die tradierten „Stadtentwicklungen“ der fossilen Ära). Allerdings werden im wissenschaftlichen mainstream nur Feststellungen (mit großem Aufwand) zu Ökosystemleistungen gemacht und dann daraus lediglich „Schutz“-Forderungen abgeleitet https://www.ufz.de/export/data/global/190508_TEEB_DE_Stadtbericht_Langfassung.pdf

Wir jedoch wollen mittels Cultivation Thinking® Optionen für nachhaltige Stadttransformationen – von Busan über Hamburg bis Shanghai – aufzeigen, bei denen die Ökosystemleistungs-Potentiale nicht wie in der fossilen Ära (dafür gab es vor 2000 nicht einmal Begrifflichkeiten, wenn man von „Frischluftschneisen“ etc. absieht) negiert, sondern zu einer wesentlichen Grundlage gemacht und bestmöglich kultiviert werden. Ökosystemar organisierte Akteursnetzwerke stehen dabei im Fokus.

In einer ersten Phase haben wir im Ecosystems Cultivation Office den Fokus auf die Ökosystemleistun-gen von Böden in der Stadt gelegt.

Der bisher funktional unterschätzte Boden – in der fossilen Stadtentwicklung vor allem eine Metapher für Baugrund – wird aufgrund seiner ökologischen Potentiale eine wesentliche Grundlage postfossiler Stadtentwicklungen sein. Da es nicht den Boden, sondern genetisch und klimatisch bedingt verschiedenste Böden gibt, eröffnet dies im Gegensatz zu den bisher global standardisierten Stadtentwicklungskonzepten auch vielfältige Optionen für die Ausprägungen postfossiler Städte.

Das Beispiel Klimaschutzsubstrat

Im Fokus steht die durch das Speichern von Kohlenstoff in geeigneten „CO2-Senken“, hier insbesondere in GartenBöden mögliche CO2 Kompensation. Der in Böden gebundene organische Kohlenstoff ist in der nördlichen Hemisphäre um ein Vielfaches höher als der in Pflanzen gebundene. Der Boden ist neben den Ozeanen der grösste Kohlenstoffspeicher, den wir haben: Im Boden lagert
3 x mehr Kohlenstoff als in der Atmosphäre und 5x mehr als in der gesamten «oberirdischen» Biomasse.
Böden sind die zentralen landgebundenen Kohlenstoffspeicher. Sie übernehmen eine wichtige Funktion bei der Freisetzung und Einbindung von Treibhausgasen, vor allem CO2. Gesunde Böden stärken auch die Resilienz der Ökosysteme gegenüber der Klimakrise. Der Schutz der Böden und eine bodenschonende und humusmehrende Bewirtschaftung sind erforderlich, um Treibhausgasemis-sionen zu vermeiden, den Gehalt an organischem Kohlenstoff in Form von Humus in den Böden zu stabilisieren und möglichst zu erhöhen.“ (Quelle: https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Naturschutz/aktionsprogramm_natuerlicher_klimaschutz_entwurf_bf.pdf)

Hier setzt das Klimaschutzsubstrat an:

Entsprechend kultivierte Gartenböden (Hortisole) können pro Flächeneinheit mehr als das 5fache an Kohlenstoff als Aufforstungsprojekte speichern! Als Richtwert für die möglichen CO2-Speicherungen ist mit 30t CO2/Ha/Jahr zu rechnen.

Mit dem Cultivation Thinking® – Klimagardening als einer nachhaltigen Gartenbewirtschaftung in der Stadt können die Bodenfruchtbarkeit gesteigert, klimaschädliche Emissionen vermieden und vor allem CO2 in den Boden gebracht werden.

https://www.garten-landschaft.de/juergen-pietsch-klimasschutzsubstrat/

https://www.business-people-magazin.de/tag/dr-juergen-pietsch/

Ökosystemleistungen, ob sie durch den systematischen Einsatz von Klimaschutzsubstraten oder die systematische Förderung der ökologischen Vielfalt erbracht werden, bedürfen zur optimalen Inwertsetzung eines entsprechenden Netzwerkes, um von der Herstellung des Klimaschutzsubstrates über seine kontrollierte Einbringung bis zur Zertifizierung effektiv und transparent diese Leistungen nachhaltig zu erbringen. In einem Ökosystem zur Förderung nachhaltiger Ökosystemleistungen lassen sich unterschiedliche und unabhängige Akteursgruppen vernetzen und daraus Vorteile ziehen, die ohne diese ökosystemare Vernetzung nicht möglich wären.

Ökosystem zur Förderung nachhaltiger Ökosystemleistungen – Konzept des Ecosystems Cultivation Office

Der Cultivation Thinking®-Ansatz, Ökosystemleistungen in der postfossilen Stadt zu kultivieren, wird nach diesem Pionierprojekt zu verschiedenen Wegen zur nachhaltigen, öko-harmonischen Stadt ausgebaut.